Das Zwei-Umschläge-Paradoxon ist ein schönes Beispiel dafür, wie ein subjektivistischer Wahrscheinlichkeitsbegriff in Kombination mit a-posteriori-Daten zu irreführenden Ergebnissen führen kann. Aber damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. In dieser Arbeit wird gezeigt, dass man mit Hilfe einer Art gemischten Strategie (im spieltheoretischen Sinn) sehr wohl Nutzen daraus ziehen kann, zu wissen, welcher Betrag sich in dem ersten Umschlag befindet. Damit ist der erste Umschlag als Preis für den zweiten eindeutig zu billig und es stellt sich die Frage nach einem fairen Preis. Auch wenn ein solcher im strengen Sinne nicht existiert, so lautet schließlich das Ergebnis, dass ein Aufschlag von 25% den "richtigen" Preis ergibt und das ist (Ironie des Schicksals oder tieferer Sinn?) genau der Preis, den die falsche subjektivistische Argumentation auf Anhieb liefert.
Kurzfassung in Englisch
In the two envelope problem, unconditionally switching to the second envelope does not improve chances compared to the pure strategy of keeping the first one. But the amount of money to be won can be notably increased by a ?mixed? strategy.
Freie Schlagwörter (Deutsch):
Spieltheorie, gemischte Strategien, subjektivistischer/objektivistischer Wahrscheinlichkeitsbegriff, faire Preise, Unterhaltungsmathematik
Freie Schlagwörter (Englisch):
Game theory, mixed strategies, subjective/objective probabilities, fair prices, mathematical entertainment (recreational mathematics)